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Neuigkeiten aus der Gemeinde

Wasserstoff-Region InterFranken

Im letzten Jahr startete das Projekt Hy-Starter zum Thema „Wasserstoff“ in der Region. Initiiert vom Zweckverband Industrie- und Gewerbepark InterFranken, kommen im Projekt innovationswillige Unternehmen, Wissenschaftler sowie Land- und Energiewirte zusammen. In einem Strategie-Dialog am 17. Januar bei der REHAU Automotive in Feuchtwangen, an dem auch Martin Stümpfig vom Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied des Bayerischen Landtags, teilnahm, wurden die nächsten Schritte besprochen, wie Projekte zur Erzeugung von Grünen Wasserstoff ökologisch verträglich und ökonomisch sinnvoll umgesetzt werden können. Eine entscheidende Rolle dabei spielt der Rohstoff „Wasser“.

Hinsichtlich des benötigten Wasserbedarfs zur Erzeugung von Wasserstoff zeigte sich Prof. Dr.-Ing. Jörg Kapischke, Studiengangsleiter Energiemanagement und Energietechnik an der Hochschule Ansbach optimistisch. So verdeutlichte er, dass der Bedarf einer Wasserstoff-Erzeugungsanlage mit einer elektrischen Leistung von 17,5 Megawatt, die pro Stunde 340kg Wasserstoff erzeugen kann, mit einem Verbrauch von 4-5 Kubikmeter pro Stunde in einem „lieferbaren Rahmen“ liege.
Dr. Hermann Löhner, Geschäfts- und Werkleiter der Fernwasserversorgung Franken, fügte ergänzend hinzu: „Wichtig ist eine nachhaltige wasserwirtschaftliche Konzeption, welche alle aktuellen Anforderungen und Herausforderungen berücksichtigt. Qualität, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit sind hier gleichsam zu beachten.“ Dr. Löhner gab zudem Anregungen, wie die nächsten Schritte im Projekt aussehen könnten: neben dem Aufzeigen der örtlichen Grundwasservorkommen sollen auch das Sammeln von Quell-/Niederschlagswasser und die Anbindung an die leitungsgebundene Wasserversorgung betrachtet und bewertet werden.

Neben der Gewährleistung der Versorgungssicherheit mit Wasser waren mit Wasserstoff betriebene Züge und die notwendigen Tankstellen zu deren Betankung zentrales Thema des Strategie-Dialoges. Der im Gewerbegebiet InterFranken geplante Güterbahnhof könne für die Anlieferung von grünem Wasserstoff ausgerüstet werden, betonte Patrick Ruh, Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes und 1. Bürgermeister von Feuchtwangen.

Um die Handlungsmöglichkeiten der Region und die daraus generierte Nachfrage an Wasserstoff aufzuzeigen, wurden Szenarienberechnungen aufgestellt. In einem Basisszenario für das Jahr 2030 wird davon ausgegangen, dass 5% der Fahrzeuge, die das Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim passieren, mit Wasserstoff betankt werden können. Zudem sollen 30% der Busse und 2% der Züge des Nahverkehrs auf Wasserstoffantrieb umgestellt werden. Regional erzeugter Wasserstoff könne zusätzlich bis zu 2% des Wärmebedarfs der Region abdecken.

Die Beteiligten am Strategie-Dialog treffen sich das nächste Mal im März. Themen dann sind die Vorstellung internationaler Beispiele und die Verfügbarkeit von Fördermaßnahmen. Die Abschlussveranstaltung ist für den 27. Juni geplant.